Mehr digitale Souveränität gewinnen

Tagung zur Medienethik

Rechtliche, technische und ethische Optionen für kirchliche Handlungsfelder – Tagung am 6. April 2016 in Köln

Eine Kooperation der Evangelischen Akademie im Rheinland, des Dezernats V.3 des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Melanchthon-Akademie, Köln

Die Digitalisierung durchdringt immer tiefer unsere Gesellschaft und hat viele Facetten unseres Alltags, unserer Arbeitsabläufe und unserer Kommunikation verändert. „Luther würde heute twittern“ – die Aufforderung zum Gebrauch von Internet & Co. haben sich Gemeinden und kirchliche Einrichtungen angesichts des digitalen Wandels vielerorts längst zu Eigen gemacht.

Blogs und Social Media, elektronische Datenverarbeitung, E-Mail- und Cloud-Dienste bieten für Kirche und Diakonie neue Chancen, aber ebenso rufen sie Skepsis hervor und werfen technische, rechtliche und medienethische Fragen auf:

Welche Daten aus meiner Gemeinde oder Einrichtung darf ich an Dritte weitergeben?
Wie kann ich über E-Mail sicher kommunizieren? Wie gehe ich mit einer seelsorgerlichen Anfrage um, die mich über den Messenger-Dienst Whatsapp erreicht? Welche Texte kann ich anderen unentgeltlich zur Nutzung überlassen? Wie lassen sich Privatheit und Öffentlichkeit in ein Verhältnis setzen und wie kann ich im Netz für ein christliches Menschenbild eintreten?

Die Tagung ging diesen und weiteren Fragen aus der Praxis nach. Referentinnen und Referenten gaben Einsicht in technisches Know-How und rechtliche Grundlagen, die einen verantwortungsvollen und stärker selbstbestimmten Umgang mit Daten im Netz möglich machen. Sie machten dazu bekannt mit Best-Practice-Beispielen und zeigten, welche Möglichkeiten es für einen verantwortungsvollen und stärker selbstbestimmten Umgang mit Daten im Netz gibt.

Unsere Kirche gestaltet digitalen Wandel mit, jedoch steht im Blick auf mehr digitale Souveränität eine abgestimmte Positionierung und Strategie noch aus. Deshalb gab die Tagung über die Praxis hinaus auch theologische und medienethische Impulse, aus denen sich im weiteren Verlauf ein Profil evangelischer Medienethik entwickeln soll.

Interessierte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Raum der Evangelischen Kirche im Rheinland haben sich engagiert an dieser „Netzerkundung“ beteiligt.

Die Videos der Hauptreferate sind hier bereit gestellt.
Zur Playlist „digitale Kirche“

Beiträge der Tagung wurden in einer epd-Dokumentation dokumentiert.
epd-Dokumentation 32/16
Ethische Implikationen des digitalen Wandels
44 Seiten/ 4,60 €
zu bestellen bei epd-Dokumentation:
kundenservice(at)epd.de

 

  • Bettina Förster (Studienleiterin Medien und Öffentlichkeitsbeauftragte)