Vertiefung der Fragen zur Digitalisierung

Beschränkungen durch Raum, Zeit oder auch Hierarchien entfallen – deshalb ermöglicht die Digitalisierung eine symmetrische Kommunikation des Evangeliums. Eröffnet werde ein „Raum für Inklusivität“, passend zu Jesu Wirken. So formuliert es Prof. Christian Grethlein, Professor für Praktische Theologie in Münster.

Zum Thema Digitalisierung schreibt er u.a. auch von einer überkommenen staatasanalogen Organisationsform der Kirche. Trotz vielfältiger Gefahren in der Netzkommunikation – die kriminelle ohnehin, aber beispielsweise auch Cybermobbing oder Zerstreuung bis hin zum Kontaktverlust zum Schöpfer – analysiert Grethlein die Chance der Digitalisierung. Passend zum Priestertum aller Getauften ist Kommunikation im Nah- und Fernraum möglich, stellt er klar.

Teilnahme – auch kurzentschlossen – sehr willkommen: Ausführlich zu hören ist Prof. Grethlein nun bei der Tagung „Digitale Kommunikation des Evangeliums“ in der Reihe zu digitaler Souveränität am 15. November 2017 in Köln. „Das Evangelium in der digitalen Welt – Chancen und Grenzen“ lautet das Thema von Grethleins Vortrag, dem eine Aussprache folgt.

Auch ein „fremder Blick“

Ein zweiter Input wird von Ingo Dachwitz kommen, Redakteur von Netzpolitik.org, Mitglied der EKD-Kammer für soziale Ordnung und Jugenddelegierter der EKD-Synode. Der Titel: „,… vollzieht sich stetes in medialer Gestalt‘: Kirchliche Perspektiven auf digitale Mediatisierung“.

Einen dritten Vortrag unter der Überschrift „Der fremde Blick“ wird Volker Gaßner von Greenpeace halten. Er schaut aus der Perspektive einer Non-Profit-Organisation auf die kirchliche Kommunikation im Digitalen. In Workshops werden verschiedene Aspekte vertieft und auf praktische Umsetzung hin untersucht. Die Themen sind gute digitale Strategie, Posten bzw. Schreiben fürs Netz sowie Online-Werkzeuge.

Impulse und Praxistipps

Die Tagungsreihe zu digitaler Souveränität geht damit in die vierte Runde. Die Digitalisierung verändert Arbeitsalltag und Lebenswelt. Unter dem Hashtag #digitaleKirche wurde in den vergangenen Monaten verstärkt diskutiert, was sie für Glaube und Kirche bedeutet.

Ähnlich wie der Buchdruck vor 500 Jahren die Entdeckungen der Reformation verbreiten half, so wird nun für das Medium Internet über Möglichkeiten, Impulse und Praxistipps diskutiert. Für die Reihe kooperieren die Evangelische Akademie im Rheinland, die Melanchthon-Akademie (Köln) und das Dezernat 4.3 im Landeskirchenamt.

Update:

Ein Gespräch mit Ingo Dachwitz, das auf der Tagung geführt wurde, ist auf dem YouTube-Kanal der Akademie eair-diskurse in der Playlist „#DigitaleKirche“ dokumentiert. Zum Gespräch