Das digitale Abendmahl im liturgischen Vollzug

Einblicke in liturgische Gestaltungen digitalen Abendmahls und ihre Liturgieproduktivität von Dr. Friederike Erichsen-Wendt

Dr. Friederike Erichsen-Wendt stellt in ihrem Impuls mehrere aktuelle Beispiele für die liturgische Praxis bei der Feier des Abendmahls im Digitalen vor. Allen Beispielen ist der „Rückbezug auf die Story“ gemeinsam, auf die neutestamtentliche Erzählung vom letzten Abendmahl Jesu als verbindliche Deutungsgrundlage. Von dort aus entfalten die Beispiele transformatorische Kraft im digitalen Raum. Die Beispiele zeigen, so Friederike Erichssen-Wendt, gute Gesprächsmöglichkeiten zwischen Dogmatik einerseits und der Praxis des digitalen Abendmahls andererseits.

Dr. Friederike Erichsen-Wendt: Das digitale Abendmahl im liturgischen Vollzug

Impuls zum vierten Workshop „Digital-parochial-global?!“
Der Vortrag ist ein Impuls für den vierten Workshop der Reihe: „Digital – parochial – global?! Ekklesiologische Perspektiven im Digitalen „, der am 11.6.2021 online stattfindet. Die Workshopreihe ist eine Kooperation der Forschungsstätte der Evangelische Studiengemeinschaft, der Evangelischen Akademie der Pfalz und der Evangelischen Akademie im Rheinland zu Fragen der Ekklesiologie im digitalen Raum.

Wie können die wesentlichen dogmatischen Dimensionen des Abendmahls
in den digitalen liturgischen Vollzügen gestaltet werden?

Inzwischen liegt ein gesamter Zyklus eines liturgischen Jahres unter Pandemiebedingungen hinter uns, einschließlich zweier Osterfeste. In der Workshopreihe „Digital – Parochial – Global?!“ werden begleitend Fragen digitalen kirchlichen Lebens diskutiert, u.a. digitale und hybride Abendmahlsformen aus dogmatischer Perspektive. Dabei wurde deutlich, dass die dogmatischen Perspektiven sehr eng mit der liturgischen Gestaltung verbunden sind: Wie können die Dynamiken und Dimensionen des Abendmahls, die dogmatisch im Zentrum stehen, in den liturgischen Vollzügen gestaltet werden? Der vierte, ergänzende Workshop „Digitales Abendmahl im liturgischen Vollzug“ zielt auf die Reflexion dieser Frage in praktischer und liturgiewissenschaftlicher Perspektive. Der Workshop bezieht sich dabei auf die Thesen zum digitalen Abendmahl , die anlässlich des 2. Workshops veröffentlicht wurden.

Mehr Informationen zur gesamten Workshopreihe:
Angesichts steigender kirchlicher Online-Aktivitäten und Netzwerke gerade angesichts der außerordentlichen Herausforderungen durch die pandemiebedingten Einschränkungen des analogen kirchlichen Lebens stellen sich viele Fragen neu und dringlicher: Wo, wer oder was ist eigentlich Kirche? Wo und wie wird gepredigt und werden die Sakramente gereicht? Wie verändert sich das religiöse Bewusstsein? Wie stehen die unterschiedlichen Formen von Offline- und Online-Kirche zueinander? Was verändert sich, wenn die „Zirkulation des religiösen Bewusstseins“ auch im digitalen Raum in Gang kommt? Was heißt „Priestertum aller Gläubigen“? Wie viel Professionalität, Ordnung und Hierarchie sind nötig?

Die Workshopreihe greift die ekklesiologischen Fragen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis auf. Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen und Kirchenleitende kommen in drei Workshops über diese Fragen miteinander ins Gespräch. Nach Impulsen aus der Praxis und der Dogmatik soll ein Thesenpapier zu diesen Fragen zu erarbeitet werden, das für die weitere Diskussion in Theologie und Kirche(n) online und offline genutzt werden kann.

Dr. Friederike Erichsen-Wendt. Foto: Schauderna/medio.tv

Zur Person:
Dr. Friederike Erichsen-Wendt ist evangelische Theologin, akademisch ausgewiesen in neutestamentlicher Theologie, mit Nebenschauplätzen in antiker Philosophie und Ikonographie; Studium der Erwachsenenbildung sowieWeiterbildungsstudium Innovationsmanagement.

Forschungsschwerpunkt ist gegenwärtig im Bereich Fundamentalhomiletik, Arbeitsbereiche sind hauptsächlich Pastoraltheologie und Kirchentheorie. Sie war zehn Jahre Gemeindepfarrerin im Rhein-Main-Gebiet, ausgebildet zur Mediatorin, in Gottesdienstberatung, Coaching, Predigtcoaching. Dr. Friederike Erichsen-Wendt arbeitet derzeit als Studienleiterin am Evangelischen Studienseminar Hofgeismar. Dort ist sie vor allem für die Ausbildung zum Pfarrberuf zuständig. Ihre Kreativität kommt in ihren Texten und bei ihren Interventionen im Rahmen von Playing Arts zum Ausdruck, einem Spiel mit vielfältigen ästhetischen Ausdrucksformen.

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